Gruppenpsychotherapie
Ziel aller therapeutischen Arbeit ist die Veränderung festgefahrener Muster von Denken, Fühlen und Handeln im täglichen Leben in Richtung auf größere persönliche Autonomie. Die menschliche Entwicklungstendenz richtet sich auf Wachstum und Selbstverwirklichung innerhalb sozialer Beziehungen. Die Grundlage scheinbar unlösbarer Probleme ist die Isolation. Kommunikation und Begegnung sind wesentliche Mittel zur Veränderung.
Die Gruppenpsychotherapie rückt die Beziehung zwischen den Menschen in den Vordergrund und die individuellen Störungen werden im sozialen Kontext bearbeitet. In der therapeutischen Gruppe dürfen sich die aktuellen Probleme zeigen und werden hinsichtlich ihrer Veränderungsmöglichkeit analysiert. Manchmal ist es dabei nötig, die früher getroffenen Entscheidungen aufzuspüren und sie dann zu verändern, wenn sie heute zu einem Problem geführt haben.
Die Grundlage dieser Probleme ist häufig unbewusst ebenso wie viele andere seelische Aktivitäten. Das Unbewusste zeigt sich im Gruppengeschehen und wird durch die Gruppe zugänglich und verständlich. Durch diese Wechselseitigkeit intensivieren sich alle therapeutischen Prozesse. Sich im Leiden des anderen Menschen wiederzuerkennen wird unmittelbar als Entlastung erlebt und führt zu Verbundenheit. Das intensive Erleben der Gesundung des Anderen wirkt sich fördernd und positiv auf die eigene Gesundung aus.
Die Gruppenpsychotherapie steht für eine Haltung, in der Körper, Seele und soziale Umgebung als gleichermaßen bedeutsam betrachtet werden. Für Menschen jeden Alters geht es in der Gruppenpsychotherapie um die Selbstwerdung im Spiegel der Anderen und um eine Erweiterung der Beziehungsfähigkeit. Neben individueller Gesundung wird die Fähigkeit wachsen, sich in der Therapiegruppe und in anderen sozialen Zusammenhängen angstfrei zu entfalten.